Blumenwiese anlegen, Standortgerechte Artenwahl. Bestehende Wiesen mit Arten anreichern.
Braucht es für Blumenwiesen einen mageren Standort?
Nicht zwingend. Es gibt für jeden Standort die richtigen Arten. Ob sehr nährstoffarm oder nährstoffreich, es gibt immer passende Pflanzen. Auf fruchtbarem Boden wachsen die Pflanzen wesentlich üppiger. Blumen wie:
- Nesselblättrige Glockenblume (Campanula trachelium)
- Beinwell (Symphytum officinale)
- Süßdolde (Astrantia)
- Bachkratz-Distel (Cirsium rivulare)
- Engelswurz (Angelica)
- Skabiosen-Flockenblume (Centaurea scabiosa)
- Johanniskraut (Hypericum)
- Kulturmalve (Malva sylvestris)
- Bachnelkenwurz (Geum rivale)
- Klebriger Salbei (Salvia glutinosa)
- Engelwurz (Angelica archangelica)
- Süßdolden (Astrantia)
- Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
- Baldrian (Valeriana)
- Meisterwurz (Peucedanum ostruthium)
gedeihen bestens am nährstoffreichen Heckenrand. An dem Standort, wo sich normalerweise Brennnesseln breit machen.
Auf nährstoffarmen, trockenen Standorten gedeihen:
- Hufeisenklee (Hippocrepis comosa)
- Thymian (Thymus)
- Mauerpfeffer (Sedum acre)
- Habichtskraut (Hieracium)
- Kartäusernelke (Dianthus carthusianorum)
- Silberwurz (Dryas octopetala)
Für mässig nährstoffreiche bis nährstoffarme Standorte:
- Wundklee (Anthyllis vulneraria)
- Purpurklee (Trifolium pratense)
- Wiesensalbei (Salvia pratensis)
- Acker-Wucherblume/Margerite (Leucanthemum vulgare)
- Wiesensalbei (Salvia nemorosa)
- Kleiner Wiesenknopf (Sanguisorba minor)
- Esparsette (Onobrychis viciifolia)
- Vogelwicke (Vicia cracca)
- Färberkamille (Anthemis tinctoria)
- Pipau (Crepis biennis)
- Haferwurzel (Tragopogon porrifolius)
- Wiesenbocksbart (Tragopogon pratensis)
Aussaat
Oft wird Saatgut in eine bestehende Wiese gestreut. Die Erfolgschancen sind minimal, da es zu viel Konkurrenz gibt. Um eine erfolgreiche Aussaat zu erreichen, muss die bestehende Wiese entfernt werden. Dies kann auch nur punktuell erfolgen. Die Blumenwiesen-Mischung wird von April bis Anfang September auf den nackten, gelockerten Boden ausgesät. Am besten zusammen mit Grasschnitt, Roggen und etwas Nährhumus von Verora. Bei Trockenheit wird gewässert. Der Roggen keimt schnell und bedeckt den Boden. Das schafft günstige Keimbedingungen für Wiesenblumen. Wenn der Roggen kniehoch ist, wird er geschnitten, damit keimende Blumen mehr Licht erhalten. Roggen ist ein- bis zweijährig und verschwindet von selbst.
Aussaat nach Abdeckung mit Plastik
Dort, wo über den Sommer der Pool stand, ist die Wiese für gewöhnlich kaputt, genau das, was wir für die Aussaat einer Blumenwiese brauchen.
Alternativ zu einem Poolbecken funktioniert eine dicke schwarze Folie auch bestens. In der Sommerhitze sterben Pflanzen unter der Folie rasch ab (3-4 Wochen) und der Boden ist bereit für die Aussaat. Brombeeren, Brennnesseln und Schnurgras müssen mindestens über den Sommer abgedeckt werden, besser jedoch 1,5 Jahre. Man muss ab und zu kontrollieren, ob sie bereits abgestorben sind.
Plastik ist unansehnlich und kann mit Kompostvlies oder Kokosmatte abgedeckt werden. Eine dünne Schicht Rindenmulch funktioniert ebenfalls. Kompostvlies allein funktioniert nicht, da zu viel Licht durchgelassen wird. Beim Mulchen benötigt man eine Sperrschicht, da viele Pflanzen ohne weiteres 20 cm Mulch durchdringen.
Aussaat mit Karton und Aussaaterde
Legen Sie die Pizzaschachtel von gestern Abend in den Garten und bedecken sie mit 10 cm Aussaaterde. Säen Sie ein, drücken Sie es leicht an und wässern Sie es. Der Trick bei der Kartonvariante ist, dass eine Pflanze es nicht schafft, von unten durch den Karton zu wachsen (sogar Brennnesseln sterben so zuverlässig ab). Die Wurzeln der Blumenkeimlinge wachsen jedoch problemlos von oben durch den Karton hindurch. Das abgedeckte Gras wird so zu Wurmfutter und dient als Dünger für die Blumen.
Aussaat nach dem Laubhaufen
Falls Sie Laub haben, können Sie es zu einem großen Haufen auftürmen und mit einem Netz sichern. Bei dickem Laub wie Eiche oder Platane sollten Sie es gut wässern. Lassen Sie den Haufen bis zum Frühling liegen. Das Laub fällt stark zusammen und kann als Dünger für Rosen, Rhododendron, Heidelbeeren oder als Zutat für Zitruspflanzenerde verwendet werden. Nussbaum, Eiche, Birne und Nadeln eignen sich nur für Gehölze. Laub von anderen Laubbäumen wie Linde, Ahorn, Esche, Erle, Hasel, Kirsche, Gleditsie, Robinie, Hartriegel usw. kann auch für den Gemüsegarten oder die Blumenwiese verwendet werden.
Ackerblumen
Ackerblumen sind Pflanzen, die einen lockeren Boden benötigen und keine Konkurrenz durch Gras vertragen. Die folgenden Pflanzen gedeihen bestens auf einem Acker oder im Gemüsebeet, sind jedoch nicht für eine Blumenwiese geeignet, es sei denn, man lockert und bearbeitet den Boden jedes Jahr neu und verwendet eigenes Saatgut.
Das Saatgut kann auch aus dem Getreidebereich des Supermarkts stammen, beispielsweise Quinoa, blauer Mohn, Linsen, verschiedene Bohnen/Erbsen, Sonnenblumenkerne oder Vogelfutter. Es lohnt sich, verschiedene Körner aus Lebensmitteln auszuprobieren, da viele davon unverarbeitet und gut keimfähig sind. Die Preise sind übrigens deutlich günstiger. Im Gemüsebereich gibt es auch einige Arten, die in der Lage sind, wieder auszutreiben, zu blühen und große Mengen Samen zu produzieren. Voraussetzung dafür ist, dass der vegetative Kern intakt ist und sich die Pflanze regenerieren kann.
Zwiebeln: Der vegetative Kern befindet sich am unteren Ende der Zwiebel. Schneidet man diesen Teil ab und pflanzt ihn aus, treibt er Wurzeln aus und entwickelt neue Blätter und schließlich Blüten. Das Gleiche gilt für Lauch.
Bei Karotten funktioniert dies mit den obersten 2 cm, sofern der Blattansatz erhalten ist. In diesem Fall beginnen sie zu blühen. Salat oder Kohldreieblätter können ebenfalls funktionieren, indem man sie im Boden belässt. Man kann einen Kohlkopf auf den Gartenboden stellen, er wird Wurzeln schlagen und dann Blatt für Blatt entwickeln und schließlich blühen. Dies ist eine Möglichkeit, eigenes Saatgut zu produzieren. Gerade Doldenblütler sind bei Insekten äußerst beliebt. Man spricht von Aufstängeln, einem unerwünschten Phänomen, außer man möchte Saatgut gewinnen.
Chicorée sollte ebenfalls gut möglich sein. Blütenknospen wie Artischocken, Blumenkohl und Brokkoli funktionieren nicht.
Kohl (alle Arten, vom Kohlrabi bis zum Brokkoli, blühen üppig. Man muss nach der Ernte nur den Strunk im Boden lassen.)
Lauch, Zwiebel und Knoblauch (mit etwas Wurzelende dranlassen und im Garten pflanzen; sie produzieren sehr große Blüten.
Acker- und Gemüsegartenblumen gehören zu den Ruderalpflanzen und sind somit Pioniere auf nährstoffreichen Standorten. Hier sind einige Beispiele:
- Ringelblume (Calendula officinalis)
- Sonnenblume (Helianthus annuus)
- Mohn (Papaver spp.)
- Hirse (Panicum spp.)
- Roggen (Secale cereale)
- Mais (Zea mays)
- Weizen (Triticum spp.)
- Hafer (Avena sativa)
- Lein (Linum usitatissimum)
- Schwarzkümmel (Nigella sativa)
- Salat/Lattich/Rucola/Chicorée (Lactuca spp.)
- Fenchel (Foeniculum vulgare)
- Möhre (Daucus carota)
- Johanniskraut (Hypericum perforatum)
- Wilde Karde (Dipsacus fullonum)
- Wilde Malve (Malva sylvestris)
Es gibt noch viele weitere Arten, die für den Acker- oder Gemüsegarten geeignet sind. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass diese Pflanzen spezifische Bedürfnisse haben und nicht in einer typischen Blumenwiese gedeihen würden. Eine regelmäßige Bodenbearbeitung und das Entfernen von Konkurrenzpflanzen wie Gras sind erforderlich, um optimale Bedingungen für diese Ackerblumen zu schaffen.
Es ist lohnenswert, mit verschiedenen Pflanzen zu experimentieren und herauszufinden, welche in Ihrem Garten gut gedeihen. Durch die Verwendung von eigenem Saatgut können Sie auch Ihre eigenen Sorten entwickeln und anpassen. Der Anbau von Ackerblumen im Gemüsegarten kann nicht nur schön anzusehen sein, sondern auch Insekten anlocken und zur Bestäubung beitragen, was letztendlich eine positive Wirkung auf den gesamten Garten hat.
Ackerbegleitpflanzen
- Adonis aestivalis (Sommer-Adonisröschen)
- Adonis flammea (Flammendes Adonisröschen)
- Agrostemma githago (Kornrade)
- Ajuga chamaepitys (Gelber Günsel)
- Anagallis foemina (Blauer Gauchheil)
- Anchusa arvensis (Acker-Wegerich)
- Anthemis arvensis (Feld-Romanze)
- Aphanes arvensis (Acker-Fingerkraut)
- Asperula arvensis (Acker-Waldmeister)
- Bifora radians (Gewöhnlicher Schiefwegerich)
- Bromus secalinus (Roggen-Trespe)
- Buglossoides arvensis (Acker-Schwarzkümmel)
- Bupleurum rotundifolium (Rundblättriges Hasenohr)
- Camelina microcarpa (Kleinköpfiger Leindotter)
- Caucalis platycarpos (Breitfrüchtiges Schierlingsscheibchen)
- Centaurea cyanos (Kornblume)
- Consolida ajacis (Garten-Rittersporn)
- Consolida regalis (Wilde Rittersporn)
- Euphorbia exigua (Zarte Wolfsmilch)
- Filago arvensis (Acker-Filzkraut)
- Falcaria vulgaris (Acker-Silge)
- Fumaria vaillantii (Kleine Rauchwurz)
- Kickxia elatine (Wiesen-Mutterkraut)
- Kickxia spuria (Gelbes Mutterkraut)
- Lathyrus aphaca (Sand-Platterbse)
- Lathyrus nissolia (Gras-Platterbse)
- Lathyrus tuberosus (Knollige Platterbse)
- Legousia hybrida (Gemischtblättrige Leinkraut)
- Legousia speculum-veneris (Natternkopf-Leinkraut)
- Melampyrum arvense (Acker-Wachtelweizen)
- Misopates orontium (Wilde Fuchsschwanz)
- Neslia paniculata (Ähren-Habichtskraut)
- Nigella arvensis (Acker-Schwarzkümmel)
- Odontites vulgaris (Gewöhnlicher Zahntrost)
- Papaver argemone (Acker-Schöllkraut)
- Papaver dubium subsp. Lecoqii (Bastard-Mohn)
- Ranunculus arvensis (Acker-Hahnenfuß)
- Scandix pecten-veneris (Federbusch-Wiesenknopf)
- Sherardia arvensis (Acker-Blutauge)
- Silene noctiflora (Nachtnelke)
- Stachys annua (Einjähriger Ziest)
- Teucrium botrys (Feld-Gamander)
- Torilis arvensis (Acker-Gänsedistel)
- Vaccaria hispanica (Kuhnelkenwurz)
- Valerianella dentata (Zahnblaettriges Baldriangras)
- Valerianella rimosa (Acker-Baldriangras)
- Veronica triphyllos (Dreiteiliger Ehrenpreis)